Kursnummer | 22D10606 |
Dozenten |
Stephan Conrad
Sophie Spitzner |
Datum | Mittwoch, 23.11.2022 19:00–20:30 Uhr |
Gebühr | kostenlos |
Ort | Hartha |
Bis heute ist wenig über das Leben und den Alltag der Jüdinnen und Juden des Altkreises Döbeln bekannt. Ein Großteil der jüdischen Familien siedelte sich zwischen Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Region an. Viele waren assimiliert und in die Stadtgesellschaften integriert. Gerade die kaufmännischen Tätigkeiten prägten die Region. So gab es jüdische Geschäfte, die das Leben in der Stadt prosperieren ließen. Diese waren in städtische Festlichkeiten eingebunden, schalteten Werbeanzeigen in Lokalzeitungen und waren im Stadtbild präsent.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 kam es auch im Altkreis zu Verfolgung, Ausgrenzung, Demütigung und Entrechtung der hier ansässigen Jüdinnen und Juden. Beispielsweise wurden sie namentlich in der Lokalzeitung diffamiert und es wurde zum Boykott ihrer Geschäfte aufgerufen. Viele versuchten, in die Anonymität der Großstädte zu fliehen. Aus der Stadt wurde das jüdische Leben zur Gänze vertrieben. Die meisten Jüdinnen und Juden wurden in einem Konzentrations- oder Vernichtungslager ermordet. Einigen wenigen gelang die Flucht und sie überlebten die Shoah.
Mit Hilfe von historischen und aktuellen Fotografien berichtet die AG Geschichte des Treibhaus e.V. über das jüdische Leben und das Schicksal der Menschen, um an sie zu erinnern, ihre Geschichten weiterzutragen und darüber ins Gespräch zu kommen.
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Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.